Fulda - Pfarrkirche St. Peter
Fulda - Petersberg

Katholische Kirche St. Peter

Sanierung (9. Jhdt.)

Die kath. Pfarr­kir­che St. Peter in Peters­berg stellt eines der her­aus­ra­gends­ten kultur- und reli­gi­ons­ge­schicht­li­chen Zeug­nisse des früh­christ­li­chen Kir­chen­baus nörd­lich der Alpen dar. 797 – 812 auf der 400 m hohen Basalt­kuppe des Peters­ber­ges errich­tet, erfuhr die ehe­ma­lige Klos­ter­an­lage bis heute eine Viel­zahl von Ver­än­de­run­gen und Über­for­mun­gen, die in ihrem denk­mal­pfle­ge­risch ein­ma­li­gen Schau­wert bis heute ables­bar geblie­ben sind.

Neben den in der Kryp­te­n­an­lage noch fast voll­stän­dig erhal­te­nen otto­ni­schen Wand­ma­le­reien umfaßt die Ausstat­tung heute eine Viel­zahl kunst­his­to­risch bedeu­tends­ter Objekte, wie Tafel­ge­mälde, Skulp­tu­ren, Reta­beln, Reli­ef­plas­ti­ken und Ausstat­tungs­ge­gen­stände vom 10. – 18. Jahr­hun­dert.

Konzept

Ziel der in sieben Bau­ab­schnit­ten bei lau­fen­der Nut­zung rea­li­sier­ten Maß­nahme war zum einen die denk­mal­pfle­ge­risch anspruchs­volle Instand­set­zung der Pri­mär­kon­struk­tion, Fas­sa­den, Raum­schale und Ausstat­tung, zum ande­ren aber auch die Kirche selbst sowie die hoch­wer­tige Ausstat­tung in einem musea­len Ausstel­lungs­kon­zept zu prä­sen­tie­ren. Nach dem Ausbau stö­ren­der, neu­zeit­li­cher Über­for­mun­gen wurde für den Innen­raum daher ein Prä­sen­ta­ti­ons­kon­zept ent­wi­ckelt, das die Ein­ze­l­ob­jekte in ihrer Bedeu­tung und ihrem Bezug zum Ort, aber auch zum sakra­len Inhalt des Gebäu­des neu ver­mit­telt. Hierzu wurde der Innen­raum im Sinne der Hier­a­r­chi­sie­rung und Insze­nie­rung der unter­schied­li­chen Raum­ab­fol­gen in einer neuen, his­to­risch bis­lang nicht über­lie­fer­ten Farb­fas­sung ange­legt und die unter­schied­li­chen Objekte in einem sze­no­gra­fi­schen Gesamt­zu­sam­men­hang gestellt, der eine Les­bar­keit der Ausstat­tung und Ausstel­lungs­teile ermög­licht, ohne dabei die Würde des Kir­chen­rau­mes zu kor­rum­pie­ren.

Zur Prä­sen­ta­tion der zahl­rei­chen Zeug­nisse der Klos­ter­ge­schichte wurde im Unter­ge­schoß der ehe­ma­lige Hei­zungs­kel­ler zum Lapi­da­rium aus­ge­baut. In diesem Teil des Gebäu­des können heute somit Ausstel­lun­gen mit exter­ner Zugäng­lich­keit ange­bo­ten werden. Des Wei­te­ren wurden für meh­rere Berei­che (Dach­kon­struk­tion, Fas­sa­den­putz, Mau­e­r­an­la­gen) neu­ar­tige tech­ni­sche  Instand­set­zungs­ver­fah­ren ent­wi­ckelt, die an St. Peter erst­mals zum Ein­satz kamen. In einer Kom­bi­na­tion aus Bau­teilak­ti­vie­rung und Zusatz­heiz­flä­chen mit der Mög­lich­keit der kon­trol­lier­ten Lüf­tung konnte der Tech­nik­ein­satz auf ein Mini­mum redu­ziert werden, ohne die kon­ser­va­to­ri­schen Anfor­de­run­gen an die hoch­wer­tige Ausstat­tung und Ausstel­lungs­ob­jekte ein­zu­schrän­ken.

Auftraggeber
Katholische Kirchengemeinde St. Peter
Am Ziegelberg 26, 36100 Petersberg
Planung/Errichtung
2008 - 2011